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 II. Tutorial für Pop-Art              Effekte im
 Roy Lichtenstein - Style
           + Farbvarianten
                          ...erstellt in Photoshop
Lichtenstein Tutorial Pop-Art

Allgemeines zur künstlerischen Aussage der Pop-Art im Roy Lichtenstein - Stil:

Das wesentliche Charakteristikum dieses sehr populären Stils ist die Darstellung von klassischer Comik-Zeichnung mit den hierbei übertrieben dargestellten Rastertönen der Haut. Comic-Zeichnungen gewinnen durch diese leichten, aber effektvollen Übertreibungen einen durchaus eigenständigen künstlerischen Reiz. Zu beachten ist hier auch die frische, oft jugendliche, fast kindliche Ausstrahlung der Comic-Heldinnen und Helden. Auch kann man eine starke Attraktivität und formale Schönheit der dargestellten Comik-Portraits erkennen, dies ist bei einer derartigen Umsetzung zur Wahrung des Charakters diese Stils zu beachten. Die Beschränkung auf das Wesentliche und sorgsam gewählte Farben können Wunder bewirken. Es ist hierbei nicht immer ganz einfach den Charakter einer dargestellten Person wiedererkennbar zu machen, das war ursprünglich allerdings auch weniger die Aussage des Pop-Art Stils nach Roy Lichtenstein, hier also der eigenständige Versuch eine wirkliche Person wiedererkennbar darzustellen bzw. zu transformieren.

Einleitung:
Auch diese Anleitung stellt eine Kombination von umfassender Bearbeitung im Fotoshop und einer Handzeichnung dar. 

Wichtig: Von größter Bedeutung ist die Auswahl des Ausgangsbildes: Die technische Photo-Qualität kann sehr einfach sein, für die Aussage des Bildes ist aber die Ausdrucksstärke der dargestellen Person entscheidend, es muß also wieder ein thematisch gelungener "Schuß" in attraktiver Pose gewählt werden. Zur Umsetzung dieser Anleitung werden einige Grundbegriffe im Umgang mit dem Programm Photoshop vorausgesetzt. Diese Umsetzung ist in der Programmversion Photoshop 6.0 entstanden, diese Version ist also bereits voll ausreichend, alle höheren Versionen können hierzu aber naturgemäss ebenso verwendet werden.
Es wurde hier bewusst auf eine umfangreiche Erzeugung der Strichzeichnung im Photoshop verzichtet da die klassische Handumsetzung sehr viel einfacher und schneller zu bewerkstelligen ist und darüber hinaus ein ausdrucksstarker Handmade-Effekt entsteht.


1.
Die Bearbeitung des Ausgangsbildes:


Das Ausgangsbild ist farbig im RGB-Modus,
Größe ca 25 x 25 cm / 150 Pixel/Inch.

Das Bild ist in mässiger Qualität, verwaschen und verfälscht, ist aber inhaltlich nicht ganz reizlos. Die technische Qualität ist hierbei völlig zweitrangig da das Originalbild nur als Vorlage zur Strichumsetzung dient.

Genereller Hinweis:
Für alle folgenden Arbeitsschritte nach der Erzeugung der Strichumsetzung sollte jedoch der RGB-Modus (Lichtfarbmischung für Bildschirmdarstellung) generell beibehalten werden. Eine Umwandlung in den CMYK-Modus (Körperfarbmischung für Offsetdruck) und die Rückwandlung ist nicht zu empfehlen da hierbei  Qualitätsverluste in der Farbtiefe zu erwarten sind.


Lichtenstein Tutorial Pop-Art 1


2.
Umwandlung des Ausgangsbildes in schwarz/weiss:

Nach der ersten Aufhellung wird das Bild nun in schwarz/weiss umgewandelt. (Bild-Modus-Graustufen).

Das Bild wird nun um etwa 50 % aufgehellt (abgesoftet), am Leichtesten über die Einstellung Gradationskuven, hier also die Tiefen um etwa die Hälfte aufhellen.

Das so enstandene weiche schwarz/weiss Bild wird nun ausgedruckt und wird dann als direkte Vorlage für die manuelle Strichzeichnung verwendet. Der Ausdruck sollte so groß wie möglich sein, es reicht zwar schon eine Größe von etwa A4, besser ist wohl A3.

Ist der Ausdruck weich genug kann direkt darauf gezeichnet werden, es muß nicht unbedingt abgepaust werden.


Lichtenstein Tutorial Pop-Art 2

3.
Die Bearbeitung des s/w Ausdrucks:
Manuell

Es kann nun direkt auf den entstandenen Ausdruck von Hand gezeichnet werden. Auch eine Umsetzung der Fotografie als Strich in Photoshop ist möglich, erfordert aber deart viel Nacharbeit, dass kein Vorteil entsteht. In manchen Fällen ist abzuwägen welcher der gangbarere Weg ist, in diesem Fall wohl eindeutig die klassische Handarbeit. Es braucht dabei nicht zu stören, daß die hellen, unbemalten Stellen Grauwerte aufweisen denn diese können in Photoshop später leicht korrigiert werden. Alle wichtigen Anhaltspunkte für die Zeichnung sind auf dem Ausdruck erkennbar und werden einfach übermalt bzw. nachgezeichnet. Dabei ist natürlich besonders die Stilrichtung der Comic-Zeichnung zu berücksichtigen. Die Werke Lichtensteins beziehen sich auf Comic-Zeichnungen die oft getuscht wurden. Es ist also eine weiche Linienführung mit starken Verjüngungen zu beachten. Sowohl die Verwendung von Pinsel, spitzem Filzstift oder natürlich Tuschefedern sind möglich, je nach Gusto des Anwenders, es sollte aber wegen der Kontrastwirkung beim Einscannen mit deckendem schwarz gearbeitet werden. Bei der Umsetzung sollten nur die wesentlichen Merkmale dargestellt werden, eine allzusehr detaillierte, statische Darstellung ist fehl am Platze und widerspricht dem Comic-Charakter. Ebenso ist auf jugendliche Darstellung der Comic-Heldin hinzuarbeiten. Mit ein wenig Übung und dem "weichen Schwung" ist eine derartige Umsetzung aber recht flott zu bewältigen.


Lichtenstein Tutorial Pop-Art 3
Handzeichnung Pop Art Lichtenstein

4.
Einscannen / Fotografieren der handgemalten Aufsichtsvorlage:

Die so entstandene Aufsichtsvorlage wird nun entweder eingescannt, kann aber auch mittels einer Digitalkamera abfotografiert werden. Es ist eine recht helle Einstellung, also leicht überbelichtet zu wählen um schon im Vorfeld nicht zu viel des noch grauen Bereiches mitzufotografieren.
Falls mit einer Digitalkamera aufgenommen wird, ist hier eine Mindestauflösung von 6 Megapixel zu empfehlen, besser jede eine höhere Auflösung. 6 Megapixel sollten aber für eine spätere verwendete Größe von A4 ausreichend sein.
Die fotografierte bzw. gescannte Vorlage wird nun in Photoshop nachbearbeitet: Durch die Verwendung der Gradationskurven werden alle noch grauen Bereiche bis auf 0% zurückgenommen und alle schwarzen Bereiche bis zur vollen Deckung angehoben. Eine Umsetzung als Bitmap oder als reine Strichumwandlung ist nicht zwingend erforderlich.


Lichtenstein Tutorial Pop-Art 4

5.
Transformation von s/w in RGB Farbe:

Da das Bild nicht in s/w umgewandelt wurde kann es im Anschluss direkt weiterbearbeitet werden. Das Bild wird komplett ausgewählt (Auswahl-alles auswählen) und in den Zwischenspeicher kopiert. Im Anschluß ein neues Dokument öffnen (es ergibt sich automatisch die Größe des nun im Zwischenspeicher befindlichen Bildes). Das neue Bild wird in den RGB-Modus umgewandelt (Bild-Modus-RGB Farbe). Anschließend das im Zwischenspeicher liegende ursprüngliche s/w Bild in die neue RGB-Datei einfügen. Das ursprüngliche s/w Bild wird dabei automatisch in Farbe umgewandelt, behält dabei allerdings seine s/w Erscheinung. In der Kanäle-Palette erscheint das Bild nun in allen 3 Kanälen aufgeteilt (der 4. Kanal zeigt lediglich die Zusammenfassung aller 3 Farbkanäle).
Wichtig:
Das einkopierte Bild muss auf einer eigenen Ebene Liegen (das geschieht automatisch beim Einkopieren) und wird in der Ebenenpalette angezeigt. Für diese Ebene muss die Eigenschaft "Multiplizieren" angewählt werden um die später darunterliegenden Farbfelder durch die weissen Bereiche durchscheinen zu lassen.


Lichtenstein Tutorial Pop-Art 5


6.
Farbflächen erstellen mit Pfaden:

Mit dem Pfadwerkzeug werden nun die einzelnen Farbflächen erstellt (1 Pixel Kantenschärfe, also recht scharfkantig). Auch die Auswahl über die Funktion Lasso ist möglich falls die Linien der einzelnen Zeichnungsabschnitte geschlossen sind. 
Um diese Auswahl mit Farbe zu füllen kann ein Farbton aus der Farbpalette gewählt werden, es ist aber auch möglich in der Werkzeugpalette einen eigenen Farbton anzulegen (hierzu in das Farbfeld der Werkzeugpalette klicken).
Es empfielt sich sehr die Feinabstimmung der Farben am Schluß vorzunehmen wenn alle Farbflächen fertig angelegt und gefüllt wurden. Durch die Ebenen lassen sich später alle Fartöne einzeln ansprechen und exzessive nachbearbeiten.
.





Lichtenstein Tutorial Pop-Art 6


7.
Farbfläche auf eigene Ebene legen:

Bevor die Auswahl mit Farbe gefüllt wird sollte in der Ebenen-Palette eine neue Ebene erstellt werden (in Abb. 9 ersichtlich).
Wird nun auf der eigenständigen Ebene der ausgewählte Pfad mit Farbe gefüllt lässt diese Farbfläche sich später mühelos verändern (wichtig für die Endgestaltung).
Es ist natürlich klar, daß die ursprüngliche, zuerst einkopierte Bildebene zuoberst liegen muß. Falls nun das erste angelegte Farbfeld nicht durch das darüberliegende Schwarzmotiv durchscheinen sollte bitte nochmals überprüfen ob für die oberste Ebene tatsächlich die Eigenschaft "Multiplizieren" angewählt wurde.


Lichtenstein Tutorial Pop-Art 7

8.
Raster bearbeiten/erstellen:

Die sehr charakteristische Note des Roy Lichtenstein Stils rührt in wesentlichen Punkten von der Verwendung einkopierter Raster her. Es empfielt sich hierzu einen eigenen Raster zu erstellen oder auf vorhandene Raster zuzugreifen. Es ist recht leicht einen eigenen Raster in Photoshop zu kreieren. Eine der Methoden besteht darin einen einzelnen runden Punkt zu erzeugen und sorgsam neben- und übereinanderzukopieren, das sollte selbstverständlich in einem eigenen Dokument geschehen, also am Besten vorab vorbereiten. Unter der Fülle der Photoshop Plug-Ins stehen wohl ebenso bereits fertige Raster zu Verfügung. Ich habe hier allerdings einen selbstgebastelten Raster verwendet.
Es besteht aber auch die Möglichkeit über die Funktion Filter - Zeichenfilter - Rasterungseffekt eine graue Fläche als Rasterfläche umzuwandeln.

Es ist für die unterschiedlichen Verwendungen notwendig Raster unterschiedlicher Punktgröße zur Verfügung zu haben.


Lichtenstein Tutorial Pop-Art 8

9.
Einfügen des Rasters im Hautton:

Für das Einfügen eines Rasters ist auch hier wieder eine durch einen Pfad erzeugte Auswahl notwendig. Hierbei sollte allerdings die Funktion Bearbeiten - In die Auswahl einfügen verwendet werden da sich der so eingefügte Raster beliebig bearbeiten lässt.
Nach dem Einfügen kann der Raster in die korrekte Winkelung gebracht werden. Die Winkelung ist von Motiv zu Motiv unterschiedlich, kann also kaum vorbereitete werden. Ausserdem lässt sich der Raster innerhalb der Auswahl skalieren um die richtige Punktgröße einzustellen. Ebenso kann der Farbton des eingefügten Rasters über die selektive Farbkorrektur beliebig bearbeitet werden. In diesem Fall wurde ein s/w Raster in ein farbiges Bild einkopiert und dabei automatisch in Farbe umgewandelt wobei die Erscheinung nach wie vor Schwarz ist, dies lässt sich aber trotzdem über die selektive Farbkorrektur in jeden beliebigen Farbton umwandeln.
Hierzu einfach die Farbe schwarz ansprechen und über die Farbregler umfärben.


Lichtenstein Tutorial Pop-Art 1

10.
Wichtige Details ausarbeiten:

Negativer Raster für die Lippen: Auch die Lippen werden auf einer eigenen Ebene gerastert (auch wieder über die Funktion in die Auswahl einfügen). Hier ist allerdings, zum Zweck der dunkleren Farbwirkunk der zuvor positive Raster in negativ umzuwandeln. Dies geschieht sehr einfach, nach dem Einfügen in die Auswahl der Ebene, über die Funktion Auswahl umkehren (Strg I) der Raster in Negativ verwandelt wird. Die Umfärbung geschieht dann genauso wie oben beschrieben.

Die Augen, bzw. die Iris der Augen wird separat, wieder auf einer eigenen Ebene einkopiert um ebenso später farblich nachbearbeitet zu werden. Gerade die Farbe der Iris hat entscheidenden Einfluß auf die Gesamterscheinung bzw. die Wiedererkennung der dargestellen Person.

 


Lichtenstein Tutorial Pop-Art 10

11.
Einfügen von Text:

Lichtenstein hat meist mit handschriftlichen Texten innerhalb der Sprechblasen seiner Comik-Darstellungen gearbeitet. Es könne hierzu vorhandene Schriftstile/Fonts verwendet werden die standardmässig in Photoshop vorhanden sind. Hier wurde der Zeichensatz (Schreibschrift) Smudger LET verwendet. Es ist aber durchaus denkbar -und eigentlich formal korrekt- auch hier auf einen eingescannten handgeschriebene Text zu zugreifen.

In diesem Stadium können natürlich auch diverse Unsauberkeiten oder Unschlüssigkeiten die beim Malen der Strichvorlage entstanden sind noch ausgeglichen werden und in der Gesamtwirkung betrachtet werden. Hierzu die zuoberst liegende Schwarz-Strich-Ebene anwählen und nachbearbeiten.
Auch eine leichte Nachbearbeitung in der Funktion Bild- Verflüssigen ist nochmals möglich, es müssen dann aber die Farbebenen ebenfalls nachgearbeitet werden.


Lichtenstein Tutorial Pop-Art 11


Hier das Ergebnis der Pop-Art Retusche Vorher-Nachher:

Es wurde nun nochmals die Farbgestaltung geändert und das Bild beschnitten sowie mit einem Rahmen versehen um den Comic-Charakter zu verdeutlichen. Sicher kann man über die Farbkombinationen streiten, deshalb ist weiter unten noch eine weitere farbliche Ausarbeitung aufgeführt.


Vorher-Nachher:  Bewegen Sie den Mauszeiger über das BildLichtenstein Tutorial Pop-Art

Eine weitere Farbvariante:

Hier ein weiteres Beispiel für eine Farbumsetzung die sehr deutlich den Charakter des Bildes verändert. Es sind hier unzählige Varianten denkbar. Der Text der Sprechblase ist unwillkürlich gewählt, auch hierdurch kann die Gesamtaussage des Werkes stark beeinflusst werden.

 Roy Lichtenstein Tutorial Farbvariante

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